Vom 23. bis 26 November fand in Sloweniens Hauptstadt Ljubljana das VULCA Seminar 2023 statt. Aus ganz Europa kamen Verantwortliche aus Makerspaces, FabLabs und Maker-Communities zusammen, um Gedanken, Erfahrungen und Ideen zum Thema “LEARNING NETWORKS” auszustauschen.
13 ZAM Mitglieder traten die Reise nach Ljubljana an und verbrachten dort vier Tage vollgepackt mit Diskussionen, Kontakte knüpfen und gemeinsam feiern.
Was ist überhaupt VULCA?
VULCA ist eine gemeinützige Organisation mit dem Ziel, die Vernetzung zwischen den europäischen Maker-Einrichtungen zu verbessern. Zentrale Elemente dieser Vernetzung sind die Maker Residency-Programme, die Dokumentation der Maker-Einrichtungen sowie die Vermittlung von Ansprechpartnern in der Community und Politik.
Die treibende Kraft hinter VULCA ist der Franzose ALEX ROUSSELET von Makers de Montagne. Auch in Ljubljana war er Dreh- und Angelpunkt der gesamten Veranstaltung.
Jedes Jahr bekommt das Vulca Seminar ein anderes Motto – diesmal ging es um “LEARNING NETWORKS”, d.h. wie Orte der Wissensvermittlung wie etwa Bibliotheken, Schulen und Universitäten, mit Makerspaces zusammenarbeiten. Zu diesem Thema gab es für die Teilnehmenden eine ganze Reihe von Vorträgen und Panel-Diskussionen.
Action war am Tag 1 angesagt: bei einer Schnitzeljagd jagten alle Maker in Teams durch das Center ROG, um kleine Rätsel zu lösen, und sich dabei besser kennenzulernen zu können.
Inspirierend war Mimi Hapigs Präsentation von Habibi.Works, einem Makerspace für Flüchtlinge in Griechenland, der Möglichkeiten zur Selbsthilfe und Kompetenzerweiterung für die dort lebenden Menschen ermöglicht, und nach Aussage von Mimi auch aktiv und kreativ genutzt wird.
Bei der Panel-Diskussion “Communities and Makerspaces” war auch das ZAM vertreten. Caro berichtete als Vereinsmitglied, wie bei uns die Mitglieder aktiv und pragmatisch helfen das ZAM aufzubauen.
Zwischen den einzelnen Programmpunkten war immer wieder genügend Zeit, um sich untereinander vernetzen zu können, intensive und befruchtende Gespräche mit den Gästen aus ganz Europa führen zu können – und am Abend ging die Party meist weiter.
Nicht nur das Seminar selbst, sondern auch der Veranstaltungsort war bemerkenswert:
Das Center ROG liegt am Fluss Ljubljanica direkt in der Innenstadt an der Uferpromenade.
Ehemals eine Fahrradfabrik im sozialistischen Jugoslawien, wurde das imposante Gebäude von der Stadtverwaltung mit über 20 Millionen Euro-Etat aufwändig renoviert und zu einem Makerspace umgestaltet.
In den weitläufigen Räumen befinden sich Werkstätten für Holz, Metall, Prototypen, Bio, Textil, Keramik, Glas, Schmuck und Kulinarik. Auch Seminarräume und vier Residency-Appartments für Makers sind vorhanden.
Der Umbau von Bauruine zum Makerspace ist erst kürzlich abgeschlossen worden und Möbel, Maschinen und Werkzeuge sind noch nicht komplett ausgepackt und aufgebaut. Da ist noch einiges zu tun, aber erste Workshops finden schon statt. Ein Zustand, den wir mit unserer ZAM Renovierung auch schon gerne erreicht hätten.
So ist die helle und geräumige Textilwerkstatt schon umfassend ausgestattet und unter Leitung des Textidesigners Uros Topic entwirft, näht, strickt und stickt die Textilcommunity schon fleissig. Am Samstag durften wir das Debut der Umsetzung eines Wandteppichs, gestaltet von der deutschen Textilkünstlerin Lea Kirstein, miterleben und aktiv mitarbeiten.
Für uns vom ZAM ist es sicherlicht interessant zu sehen, wie das Center Rog diese Zeit der Öffnung bewältigt. Obwohl wir noch mitten in der Umbauphase sind, haben wir schon Workshops, Straßenfeste, Ausstellungen und große Projekte umgesetzt: eine bewusste Entscheidung verbunden mit unserem Wunsch, von Anfang an eine starke Community und Präsenz aufzubauen.
Fast zum Ende des Samstagprogrammes durften unsere Aufbaugeschäftsführer Julian und Jochen eine besondere Ankündigung machen: Das Vulca Seminar 2024 wird bei uns stattfinden in Zusammenarbeit mit dem Verbund Offener Werkstätten. Die Vorfreude ist riesig und die Vorarbeiten haben bereits begonnen!